Wellcome Image Awards

Wellcome Image Award Stickmans Leid

„Stickman – The Vicissitudes of Crohn’s“ (Die Unbeständigkeiten des Morbus Crohn) ist am Abend des 15. März unter den 22 ausgewählten Wissenschaftsbildern 2017 zum Gewinner des Wellcome Image Award gekürt worden. Illustrator Spooky Pooka (Oliver Burston) leidet an der Erkrankung und hat mit „Stickman“ sein alter ego geschaffen. In all seinen Schmerzen, in seinem Verlust an Gewicht, in seiner Fragilität und der abrupt wechselnden Natur der Krankheit.

Ausgezeichnet: „Stickman – Die Unbeständigkeiten des Morbus Crohn“ von Spooky Pooka.

Ausgezeichnet: „Stickman – Die Unbeständigkeiten des Morbus Crohn“ von Spooky Pooka.

BBC-Medizinkorrespondent Fergus Walsh, Mitglied der Jury, erklärte dazu: „Dieses Bild ist eine beeindruckende Darstellung davon, wie es sein muss, an Crohn erkrankt zu sein. Ich habe bisher kein vergleichbares Portrait eines solchen Zustandes gesehen. Es verkörpert den Schmerz und die Qual, die der Betroffene durchleben muss. Dieses wunderbar komponierte Bild wirkt nach: Es ist quälend und eindringlich.“

Julie Dorrington Award: „Iris Clip“ von Mark Bartley

Julie Dorrington Award: „Iris Clip“ von Mark Bartley

Vergeben wurde heuer zum zweiten Mal auch der „Julie Dorrington Award for outstanding Photgraphy in a clinical environment“, mit dem Fotograf Mark Bartley ausgezeichnet wurde. Sein Close-up zeigt, wie ein „Iris Clip“ zur Behandlung von Kurzsichtigkeit und Linsentrübung in das Auge eines Patienten eingesetzt wird. Die Vorsitzende des Wellcome Image Award, Catherine Draycott, erläuterte den Entscheid der Jury mit der „Klarheit und Präzision der Illustration“ – die sich gleichzeitig in der Arbeit des Chirurgen spiegle. (fvk)

Vom 16. März an werden die Bilder in Ausstellungen im Vereinigten Königreich, Irland, Russland und Südafrika zu sehen sein. Ebenso wie auf der Wellcome Image Awards Website.

Wellcome Image Awards – Bilder der Wissenschaft

Mit Bildern lassen sich Geschichten erzählen. Bisweilen lassen sie sich auf den Punkt bringen. In dem Sinn, dass sie fesseln, Neugier auslösen, die Bereitschaft, sich weiter mit einem Thema auseinander zu setzen.

Plazenta Regenbogen ©Suchita Nadkarni, William Harvey Research Institute, Queen Mary University of London

Plazenta Regenbogen ©Suchita Nadkarni, William Harvey Research Institute, Queen Mary University of London

Das ist keine neue Erkenntnis. Wirklich nicht.

Trotzdem eine, die gerade in der Wissenschaft wieder und wieder erzählt werden muss. Denn irgendwann haben sich in weiten Bereichen der Forschung sehr schematische, sehr technische Illustrationen durchgesetzt. Weil sie exakt sind, weil sie vom versierten Fachpublikum verstanden werden.

Dass Bilder indes auch nach außen wirken, wird darüber oft vergessen.

Oft, nicht immer.

Rita Levi-Montalcini ©Daria Kirpach/Salzman International

Rita Levi-Montalcini ©Daria Kirpach/Salzman International

Der britische Wellcome Trust kürt heuer im Rahmen der Wellcome Image Awards bereits zum zwanzigsten Mal in Folge herausragende Bilder der Wissenschaft. Der Bogen spannt sich von der Fotografie über die Mikroskopie und Scans bis hin zu künstlerischen Illustrationen. „Die Bilder“, so der Wellcome Trust in seiner Presseaussendung, „setzen eine große Bandbreite an Methoden ein, um die Vorstellungskraft anzuregen und komplexe Konzepte lebendig zu verdeutlichen.“

#breastcancer Twitter connection ©Eric Clarke, Richard Arnett and Jane Burns, Royal College of Surgeons in Ireland

#breastcancer Twitter connection ©Eric Clarke, Richard Arnett and Jane Burns, Royal College of Surgeons in Ireland

So findet sich eine beinah surreal anmutende Illustration der Neurobiologin und Nobelpreisträgerin Rita Levi-Montalcini Seite an Seite mit der Darstellung der Blutgefäße eines Afrikanischen Graupapageis und der Visualisierung einer Twitter-Konversation zum Thema Brustkrebs. Kunstwerke jedes für sich.

Eine Galerie großer Kunst im Gesamten.

Zebrafischauge und Sensoren ©Ingrid Lekk und Steve Wilson, University College London

Zebrafischauge und Sensoren ©Ingrid Lekk und Steve Wilson, University College London

Fergus Walsh, Medizinkorrespondent der BBC und Mitglied der Jury, drückt es so aus: „Der Wellcome Image Award enthüllt laufend markante Bilder, die eine Welt der Wissenschaft zeigen, wie sie dem nackten Auge meist verborgen bleibt. Diese Palette spektakulärer Bilder wird das Publikum anziehen, wird es sich wundern und Fragen stellen lassen zu Dingen, die es sich nicht hat vorstellen können.“

Was kann man mehr erwarten? (fvk)

Am Abend des 15. März wird aus den 22 Bildern jenes eine vorgestellt, welches zu dem Siegerbild des Jahres 2017 gekürt und mit dem Julie Dorrington Award ausgezeichnet wird – point_of_science wird berichten.

Vom 16. März an werden die Bilder in Ausstellungen im Vereinigten Königreich, Irland, Russland und Südafrika zu sehen sein. Ebenso wie auf der Wellcome Image Awards Website.