Es hat gewaltig rumort. Die NASA würde mit einer Sensation aufwarten, so war in den letzten Tagen wiederholt zu lesen und zu hören.
Was sie gestern präsentiert hat, ist eine Sensation: Im Sternbild des Wassermann, gerade einmal 39 Lichtjahre entfernt, im kosmischen Maßstab also in unmittelbarer Nachbarschaft zu unserem Sonnensystem, wurden rund um den roten Zwergstern Trappist-1 sieben erdähnliche Planeten entdeckt. Ähnlich in ihrer Größe und Masse, ähnlich da auch sie wahrscheinlich Gesteinsplaneten sind und allesamt in der habitablen Zone.
Der Grund dafür ist Trappist-1, ein Zwergstern von gerade einmal acht Prozent der Masse unserer Sonne, mit etwa zwölf Prozent ihres Umfangs und nicht einmal halb so heiß. Das ist auch der Grund, weshalb die Planeten, trotzdem sie ihrem Zentralgestirn sehr nahe sind, gemäßigte Temperaturen aufweisen könnten. Das beflügelt die Phantasie und auch die Hoffnungen.
Wie nahe die Planeten zu Trappist-1 sind, wird an ihren Umlaufzeiten ersichtlich. Allein die inneren sechs Trabanten benötigen für eine Umrundung des Sterns gerade einmal zwischen eineinhalb und zwölf Tagen (die Erde immerhin 365). Der äußerste Planet weist eine Umlaufzeit von wahrscheinlich zwei bis fünf Wochen auf. Genaueres weiß man noch nicht.
Ein System wie jenes um Trappist-1 ist extrem selten. Zumindest ist bislang nur ein weiteres Sonnensystem mit sieben Trabanten bekannt, dieses, mit KOI-351 im Zentrum, ist 2.500 Lichtjahre entfernt.
Die Trappisten sind uns also wirklich nahe.
Der nächste Schritt der Beobachtung zielt nun auf den Nachweis von Ozon in den Atmosphären ab. Das wäre ein Hinweis auf biologische Aktivitäten auf den Planeten.
Der Vorfreude auf weitere Ergebnisse und Erkenntnisse sind vorerst keine Grenzen gesetzt. Jetzt braucht es nur noch eine Möglichkeit, die Distanz von 39 Lichtjahren schneller als das Licht zu bewältigen. Aber das ist Science Fiction. (fvk)
© Alle Bilder: IoA/Amanda Smith/NASA