Es braucht bisweilen ein Jubiläum. Zum Beispiel das 650-Jahr-Jubiläum der Universität Wien. Diesem ist es letztendlich zu verdanken, dass wahre Schätze ans Tageslicht gelangen. Und einem breiten Publikum zugänglich gemacht werden. Wie die tatsächlich grandiosen Glasmodelle von Vater Leopold und Sohn Rudolph Blaschka.
Die beiden Glasbläser, Künstler und Naturforscher erschufen ab 1863 gläserne Modelle unterseeischer Lebewesen. Wie sie sie erschufen, das ist unbekannt. Blaschkas gaben ihr Wissen nicht weiter. Sicher ist, dass sie zum Teil lebende Tiere als Vorlage nutzten. Die hielten sie in einem Aquarium. Ansonsten griffen sie auf Zeichnungen zurück.
Insgesamt schufen Vater und Sohn Blaschka tausende gläserner Modelle. Mit 146 dieser Werke besitzt die Universität Wien den zweitgrößten Blaschka-Bestand in Europa. Ursprünglich für die Lehre verwendet, gerieten die Exponate nach der Zwischenkriegszeit in Vergessenheit. 1990 wurden sie auf einem Zwischenboden wiederentdeckt.
Eine Auswahl ist derzeit im Wiener Naturhistorischen Museum zusehen. Bis 31. August werden unter dem Titel „Das Wissen der Dinge“ Objekte aus den Lehr- und Forschungssammlungen der Universität Wien erstmals einem breiteren Publikum präsentiert.
Die weltweit größte Sammlung an Blaschka-Modellen nennt allerdings die Universität Harvard, in den USA, ihr Eigentum. Dort sind die schönen Stücke auch dauernd ausgestellt. (fvk)